Was sich auf den ersten Blick wie ein Paradoxum anhört, war beim gestrigen Heimspiel der Damen-SG deutlich zu sehen: Obwohl von Tabellenführer SV Görwihl mit 0:5 besiegt befinden sich die Ladies auf aufsteigender Formkurve. Mit einer engagierten, couragierten Vorstellung war man dem haushohen Favoriten aus dem Hotzenwald ein unerwartet zäher, nicht klein beigebender Gegner. Und zeigten in vielen gelungenen Aktionen zu welchem auch technisch gutem Fussball sie an guten Tagen befähigt sind. Erwartungsgemäß ging der Tabellenleader aus Görwihl mit viel Selbstbewusstsein ins Spiel und wollte mit hohem Tempo dem krassen Aussenseiter die Grenzen aufzeigen. Viel Ballbesitz und klare Überlegenheit waren die Folge, auch einige gute Torchancen insbesondere in der ersten Viertelstunde, als die Damen der SG HÖ/ HÄ noch etwas unsortiert auf dem Feld standen. Das änderte sich aber mit zunehmender Spielzeit, immer besser kamen die SG-Ladies mit Spiel und Gegner klar und es gelang, dass die gefürchtete Offensive der Gäste zunächst ohne Torerfolg blieb. Und obwohl Spielführerin Katharina Bernauer gesundheitlich angeschlagen schon recht früh völlig entkräftet ausgewechselt werden musste, kam man fortan selbst zu einigen guten Offensivaktionen. Um ein Haar hätte Rebecca Oelschlägel die gefährlichste davon zur SG-Führung nutzen können, setzte nach einem schnellen Sololauf den Ball aber knapp neben das Tor. In der 35. Spielminute gelang dem SV Görwihl dann doch der erste Treffer. Bei dem knappen Ergebnis schien es dann bis zum Halbzeitpfiff zu bleiben, ehe der Meisterschaftsfavorit per Doppelschlag zu zwei weiteren Toren kam und damit das Spiel seine Vorentscheidung hatte und binnen zweier Spielminuten die gute Leistung einer fast ganzen Spielhälfte zunichte gemacht wurde. So stand bei Wiederanpfiff die Punkteverteilung ziemlich sicher fest, nur die Höhe des Spielausgangs schien noch verhandelbar. Der SV Görwihl blieb seiner robusten, körperbetonten und mitunter überharten Gangart auch angesichts der klaren Führung treu, schon etwas traurig dass ein Team von dieser Qualität auch dann noch zum groben Besteck greift, wenn der Gegner um faire Spielweise bemüht ist und eigentlich geschlagen ist. Insbesondere auf Rebecca Oelschlägel wurde eine regelrechte Treibjagd veranstaltet, die vom jungen Schiri aus Eschbach weitgehend ignoriert wurde und trotz heftiger Proteste aus dem SG-Lager bis zur 82. Minute andauerte, bis der von ihrer Gegenspielerin derart malträtierten Becki der Geduldsfaden riss und sie sich zu einem Revanchefoul hinreissen liess. Jetzt bewies der Schiedsrichter Fingerspitzengefühl und zeigte der frustrierten Torjägerin die gelbe Karte - unfassbar aber, dass ihre Wiedersacherin erst jetzt nach dem fünften oder sechsten klaren Foulspiel ebenfalls den gelben Karton sah und nicht schon viel früher für ihren falsch interpretierten Ehrgeiz gegen eine der besten Stürmerinnen der Liga bestraft wurde. Dies blieb aber in der zweiten Spielhälfte lange Zeit der einzige Grund für Ärger. Die Damentruppe der SG zeigte nämlich eine äusserst bemerkenswerte Leistung, liess sich vom Gegner nicht einschüchtern und zeigte anderst als noch in der Vorwoche einen leidenschaftlichen Fight und aufopferungvolle, konzentrierte Defensivarbeit. Aushilfstorhüterin Vanessa Keller schwang sich zu einer nicht für möglich gehaltenen, sensationellen Leistung auf und stand im Verbund mit der von Minna Granacher umsichtig befehligten Abwehrkette alles im Wege, was nach weiteren Görwihlern Torerfolgen aussah. Beherzt hinderte man den SVG am Ausbau des Torverhältnisses und hatte bei einem direkten Freistoß von Becki Oelschlägel viel Pech, als das Ding knapp am Tor vorbei segelte und die Görwihler Torfrau chancenlos gewesen wäre. So erfreute man sich auf seiten der SG an einer deutlich sichtbar nach oben zeigenden Form und an einer guter Leistung, wollte sich gerade mit einem 0:3 als Endergebnis anfreunden als die Gästetruppe in den Schlussminuten per erneutem Doppelschlag auf 0:5 erhöhte. Das spiegelte zwar dann so in etwa die Tabellensituation wieder, hatte aber nicht viel Aussagekraft über den in diesem Match deutlich spürbaren Aufwärtstrend. Diesen Trend gilt es zu bestätigen und fortzuführen, wenn es kommenden Sonntag zur unchristlichen Anstoßzeit um 11.00 Uhr zum Duell mit dem FC Bad Säckingen kommt. Die Damen- SG spielte mit : Vanessa Keller----- Josefine Hirt, Johanna Villinger, Minna Granacher, Celine Hug----- Katharina Bernauer, Lena Bernauer, Tara Böhler; Verena Schäuble, Clarissa Berger, Annika Wullich---- Selina Paasch, Rebecca Oelschlägel, Angelina Ebner, Marina Schmidt |